Der Ausbau der A 49 wurde von der Wirtschaft massiv unterstützt. So schreibt Ferrero: "Die Autobahn ist für die Wirtschaft von höchster Priorität. In einem multinationalen Unternehmen sind gute Verkehrsstrukturen unerlässliche zur Standortsicherung. Deshalb danken wir der Planungsbehörde für Ihre schnelle und gute Arbeit." Die Fritz Winter Eisen-gießerei GmbH konstatiert: "Wir brauchen die A 49 für eine schnelle Logistik und den Fortbestand unserer Arbeitsplätze."(Quelle: Flyer "Ausbau der A 49)
Noch deutlicher ist der Geschäfts-führer der Marburger Tapetenfabrik Ulrich Eitel: "Wir haben uns kürzlich für den Bau eines modernen Hochreallagers am Standort Kirchhain entschieden; ohne Vertrauen auf die Fertigstellung der A 49 wäre unsere Entscheidung wohl anders ausgefallen!" (Quelle: Flyer "Ausbau der A 49")
Liegt in diesen Voten der Grund, dass die Autobahn durch ein wichtiges Wasserschutzgebiet geführt werden soll, ohne dass die wasserrechtlichen Grundlagen dazu geprüft sind?
Die Chronik liest sich in Teilen wie ein Thriller, so unvorstellbar sind die Entscheidungen verschiedener Kommissionen. Es lohnt sich, die links im Text nachzuverfolgen, was als "zwingende Gründe des öffentlichen Interesses" Grundlage des geplanten Ausbaus ist. Weitere Ungereimtheiten gibt es unter der Rubrik "Recht".
Mit dem Planfall P 2 gibt es eine umweltfreundlichere und kosten-günstigere Variante, die allerdings in die Prüfungen nicht einbezogen wurde. Warum nicht? Das ist eine spannende Frage!