Laut Planfeststellungsbeschluss (S. 14) sind "Regenrückhaltebecken VOR dem Bau der Trasse zu errichten, damit das Oberflächengewässer während der Bauphase gefasst werden und gereinigt werden kann."
Hier geht es zu Verstößen gegen diese Bestimmung in 2021.
Nach Beschwerden bei der Planfeststellungsbehörde wurde mitgeteilt, auch mobile Regenrückhaltebecken (Absetzbecken) und Erdwallbecken seien zulässig, weil sie denselben Dienst erfüllten. Allerdings: wie genau können Absetzbecken Wasser reinigen, wenn sie gar nicht angeschlossen sind? Hier geht es zur angeblichen Reinigung durch Erdwallbecken.
Planfeststellungsbehörde und Fernstraßenbundesamt sehen dennoch keinen Handlungsbedarf.
Am Schmitthof
Am 8.4.22 schossen Bäche von Wasser von der Trasse am Schmitthof hinunter in die Gleen, ohne vorher ein Absetzbecken passiert zu haben. Das Becken wäre allerdings von den Wassermassen eh überfordert gewesen, wie im Film rechts zu sehen ist ... (Inzwischen ist das Absetzbecken nicht mehr vor Ort - und Erdwallbecken fassen nur einen Teil des Wassers).
Maulbacher Wald
... dafür endeten Schläuche am 12.2.23 in Containern. Diese haben allerdings keine verschiedenen Wände, wie sie in Absetzbecken vonnöten sind!
Maulbacher Wald
Auch in Maulbach war am 12.2.23 das Absetzbecken erkennbar nicht angeschlossen.
Die angeblichen "Erdwallbecken" sind allerdings nicht abgedichtet und unterscheiden sich von Pfützen nur dadurch, dass sie eine Verbindung zu einer zweiten Pfütze haben. Vielerorts finden sich Strohballen in Kanälen. Ob diese ebenfalls dieselbe Reinigungskraft haben, wie Regenrückhaltebecken?
Maulbacher Wald
Ein sogenanntes "Erdwallbecken" am 12.2.23
rechts/ unten: Strohballen im Maulbacher Wald am 12.2.23
Hier geht es zu Strohballen an der Gleentalbrücke.
In den Ausführungen zum Schutzgut Wasser auf S. 118 heißt es, dass "Schadstoffeinträge während der Baudurchführung ZU ERWARTEN sind. Durch die vorgesehene Fassung der Straßenoberflächenabflüsse entlang der gesamten Strecke, die Vorreinigung in Rückhaltebecken und die gedrosselte Abgabe in den jeweiligen Vorflutern werden Beeinträchtigungen des Grundwasserkörpers jedoch vermieden."
Auch eine solche Fassung von Straßenoberflächenabflüssen findet sich an vielen Stellen nicht.
bei Maulbach: See oberhalb der K56 am 24.11.22
am Forsthaus in Maulbach: großer See am 13.2.23
Maulbacher Wald: Wasser in einer Baugrube am 12.2.23. (Es sind Schläuche vorhanden, die in die grünen Container oben führen - allerdings ist die Pumpe nicht in Betrieb).
Talbauwerk Kirschbrückhege (BW 9)
Offensichtlich ist diese Wasseransammlung beabsichtigt. Eine Reinigung ist allerdings nicht erkennbar.
Hier führt sogar ein Schlauch in die Pfütze am Bauwerk 8 (Talbauwerk Kirschbrückhege). Eine genehmigte Einleitestelle gibt es hier allerdings nicht.
Das Regierungspräsidium verweist dennoch darauf, das "Wassermanagement" würde seitens des Regierungspräsidiums "engmaschig" überwacht. Kein Frage, können die Verantwortlichen nicht alle Bereiche der Trasse laufend überwachen. Aber sie könnten Konsequenzen aus übermittelten Fotos ziehen ...